Die Kooperative Leitstelle Lüneburg (KLL) beginnt ab heute mit dem Einsatz sogenannter "Intel-Officer". Zentrale Aufgabe dieser Intel Officer ist die Beschaffung von nützlichen Informationen für das Einsatzgeschehen in Echtzeit. Dabei wird neben den polizeilichen Auskunftssystemen auf frei zugängliche Quellen im Internet zugegriffen.
Für diese Vorgehensweise wird häufig auch das Akronym OSINT genutzt und steht für die englische Bezeichnung Open Source INTelligence. Besonders wichtig für diese Recherche sind soziale Medien. So können auf den Plattformen wie Facebook, Instagram oder Snapchat viele Informationen gewonnen werden, welche bei komplexeren Lagen die Einsatzkräfte vor Ort in ihrer Arbeit unterstützen: z.B. mit Lichtbildern, Informationen zum Alter, zum Beruf, zu Hobbies etc. Bei manchen Profilen können aber auch Rückschlüsse auf Aufenthaltsorte oder das soziale Umfeld gewonnen werden.
Der Lüneburger Polizeipräsident Thomas Ring ist von dieser zusätzlichen digitalen Kompetenz überzeugt: "Die neue einsatzunterstützende Recherche im Internet und in den sozialen Medien verbessert den Schutz der Bevölkerung und unserer Einsatzkräfte. Daher freue ich mich, die Intel-Officer ab sofort an unserer Seite zu wissen. Dieser neue höhere Standard wird künftig aus der täglichen Polizeiarbeit nicht mehr wegzudenken sein."
Die insgesamt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden für den gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg, rund-um-die-Uhr, im Einsatz sein.
Entstanden aus dem Forschungsprojekt SENTINEL, welches durch die Stüllenberg Stiftung gefördert wurde, sind zukünftig alle großen Leitstellen in Niedersachsen mit Intel-Officern besetzt.
Fotos:
Foto 1: (vl.) Polizeipräsident Thomas Ring, (hl.) Polizeivizepräsident Hans-Jürgen Felgentreu, (vr.) Kai Bickhoff
Foto 2: (vl.) Polizeivizepräsident Hans-Jürgen Felgentreu, Inga Twisselmann, Kai Bickhoff, Mark Millner und Polizeipräsident Thomas Ring
Bericht: Pressestelle PD Lüneburg
Bild: Pressestelle PD Lüneburg