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Großeinsatz in Lüneburg - Personenbergung aus Brunnenschacht


Am Freitagabend 02.Juli ereignete sich im Hagemannsweg im Lüneburger Stadtteil Ochtmissen ein tragischer Unfall. Zwei Männer verunglückten in einem ca. 5 Meter tiefen Brunnenschacht. Die Männer konnten nur noch tot geborgen werden.

Um 17:42Uhr alarmierte die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle des Landkreises Lüneburg einen Löschzug der Feuerwehr zur Rettung eines Mannes, der nach ersten Angaben in einen fünf Meter tiefen Brunnen gefallen waren. Auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte wurde die Meldung angepasst: Eine zweite Person, die der Ersten zu Hilfe eilen wollte befand sich ebenfalls im Brunnenschacht.

Vor Ort stellte sich die Lage als wesentlich komplexer heraus. Einsatzleiter Max Eggeling stellte fest, dass ätzende Chemikalien für die Arbeiten im Schacht verwendet wurden und scheinbar mit dem Wasser reagierten. Ein stark beißender Geruch machte ein Herantreten an den Schacht unmöglich. Dazu wurde ein Behälter mit der Aufschrift “corrosive” vorgefunden. Auf Zuruf reagierte niemand aus dem Schacht. Unverzüglich ließ der Einsatzleiter die Alarmierung auf „Gefahrguteinsatz“ erweitern. Spezialkräfte der Feuerwehr Lüneburg sowie des ABC-Zuges des Landkreises Lüneburg wurden mobilisiert und die Lage weiter erkundet. Parallel ging ein Trupp unter Atemschutz vor, die Personen im Schacht waren jedoch nicht ansprechbar.

Der ca. 80 Zentimeter breite Einstieg in den, im weiteren Verlauf ca. einen Meter Durchmesser umfassenden Brunnenschacht wurde durch scharfkantige Wasserrohre versperrt, die von den Seiten in den Schacht sowie senkrecht in der Schachtmitte nach oben ragten. Das Vorgehen mit Atemschutz sowie zusätzlicher Chemikalienschutzkleidung war dadurch nicht möglich. Das Messgerät der Feuerwehr warnte zusätzlich vor einer explosionsfähigen Atmosphäre, was ein Absägen der Rohre im inneren des Schachtes, aufgrund möglicher Funkenbildung, unmöglich machte. Eine Probennahme des Wassers am Grund des Schachtes bestätigte den Einsatz der vorgefundenen Säure.

Der Einstieg in den Schacht befand sich innerhalb einer Garage, so dass auch die Höhe für ein einzusetzendes Sicherungssystem eingeschränkt war. Daher wurde parallel zu den Messungen ein Paratech-Abstützsystem als Dreibein mit Rollgliss über dem Schacht in Stellung gebracht, um im weiteren Einsatzverlauf dort sicher hinab zu kommen und die Personen herausheben zu können.

Anwohner der umliegenden Wohngebäude wurden evakuiert und vom Rettungsdienst versorgt. Einsatzleiter Eggeling ließ drei Notfallseelsorger an die Einsatzstelle alarmieren, eine weitere Seelsorgerin betreute Betroffene Personen im Klinikum. Aufgrund der Lage war eine Betreuung von Angehörigen und Nachbarn notwendig. Auch Einsatzkräfte nutzen das Gesprächsangebot der Seelsorger bereits im Einsatzverlauf sowie bei der anschließenden Einsatznachsorge.

Den Einsatzkräften gelang es, eines der störenden Rohre zu entfernen und einen Schlauch zur Belüftung des Schachtes in die Tiefe herab zu lassen. Nach intensiver Belüftung und Messung konnte, nach Rücksprache mit einem Fachberater, der Zugang zum Schacht hergestellt werden. Zwei Trupps und ein Notarzt gingen unter Vollschutz vor. Der Arzt konnte nur noch den Tod der beiden Männer feststellen. Nach einer aufwendigen Bergung wurden die Opfer sowie die Einsatzstelle für weitere Ermittlungen von der Polizei beschlagnahmt.

Die Feuerwehr war mit rund 130 Einsatzkräften, der Rettungsdienst von ASB und DRK mit rund 40 Einsatzkräften und Notärzten vor Ort. Die Hamburger Straße war im Bereich des Einsatzortes voll gesperrt. Einsatzende war gegen 23:30 Uhr.



Bericht: Daniel Roemer, Pressestelle FF Lüneburg
Bild: Kreispressewart Andreas Bahr
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