Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Kampen und die vorsorglich nachalarmierte Feuerwehr Tostedt wurden am Freitagmittag um 13:23 Uhr zu einer Tierrettung in Kamperlin alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte des Kampener Tanklöschfahrzeuges mussten sie feststellen, dass ein neugeborenes Kälbchen in den Güllekanal unterhalb des Stallbodens gerutscht war. Sofort wurde ein Atemschutztrupp ausgerüstet und ein Feuerwehrmann mit Wathose stieg in die brusthoch gefüllte Güllegrube auf der Suche nach dem verunglückten Kalb.
Das ca. 20 Meter vom Einstieg entfernt tapfer schwimmende Kälbchen konnte schnell aufgefunden und durch die Auslässe an die Oberfläche befördert werden. Dort wurde es sofort in Empfang genommen und vorsichtig mit dem Schnellangriffsschlauch von der Gülle befreit. Erstaunlicherweise stand es danach sofort auf.
Tatsächlich konnte sich das kleine Wesen zäh mehrere Stunden an der Oberfläche halten bis es sich bemerkbar machte. Der Geburtstermin wurde erst in drei Wochen erwartet und daher die Mutterkuh noch nicht im Kalbestall abgesondert. So blieb auch die Geburt und ihr Verschwinden zunächst unerkannt.
Nachdem auch die Einsatzkräfte sich und das Material von der Gülle befreit hatten, wurde das tapfere weibliche Kälbchen von den Kampenern sodann frei nach dem Schutzheiligen der Feuerwehr auf den Namen „Florentine“ getauft.
Letztlich konnte der Einsatz nach circa einer dreiviertel Stunde beendet werden und die rund 15 eingesetzten ehrenamtlichen Einsatzkräfte einrücken. Die Reinigung des eingesetzten Materials hat noch längere Zeit in Anspruch genommen.
Bericht: Thomas Rieche, SGPW-V Tostedt
Bild: SG Tostedt