Als 1874 der Spritzenverband Schwinde-Stove als Pflichtfeuerwehr
gegründet wurde, konnte sicher keiner die technischen Errungenschaften der folgenden
150 Jahre erahnen. Dabei war der Brandschutz zur damaligen Zeit wichtiger den je.
Elektrischer Strom war lange nicht selbstverständlich und dort wo ein Haus mit Strom
versorgt wurde, gab es keine Sicherungen oder ähnliches um die elektrische Anlage
abzusichern. Ein Dach bestand meist aus Stroh oder Reet und geheizt wurde oft mit
offenen Feuerstellen.
Kam es zu einem Brand so wurde meist – und so auch in Schwinde – ein Hornist auf dem
Fahrrad oder Pferd durch den Ort geschickt der den Feueralarm ausrief und die
Feuerwehrleute zum Einsatz rief. Im darauffolgendem Jahr 1875 erhielt der
Spritzenverband die erste Handdruckspritze. Damals sicher eine echte Errungenschaft,
gehörten die zu der Zeit durchaus üblichen Eimerketten doch weitestgehend der
Vergangenheit an.
Erst im Jahre 1930 wurde aus der bisherigen Pflichtfeuerwehr mit einer
Gründungsveranstaltung dann die heutige Freiwillige Feuerwehr Schwinde/Stove.
Erst 74 Jahre nach der Gründung des Spritzenverbandes zog die technische
Motorisierung auch bei der Feuerwehr Schwinde/Stove ein. Ein NAG-Presto mit 12
Zylinder Horch Motor diente von nun an als Fortbewegungsmittel und Zugfahrzeug.
Freilich ist in den folgenden Jahren, bis hin zum heutigen Tag viel in der Wehr passiert.
Die Wehr sticht im Laufe der Jahre immer wieder mit besonderen Leistungen heraus. Das
betrifft besonders die Wettbewerbsgruppe, die immer wieder Siege auf allen Ebenen
einfährt. Zuletzt erst kürzlich den verdienten 5. Platz auf dem Landesentscheid in
Dudderstadt. Fünft Bester aus über 3000 Wettbewerbsgruppen im Land Niedersachsen.
Das kann sich durchaus sehen lassen.
So verwundert es auch nicht, das der jüngst errungene Sieg ein Thema auf der festlichen Veranstaltung anlässlich der 150-Jahrfeier der Wehr im Gerätehaus an der Krümser Straße war. Mit Stolz konnten die Chronisten den geladenen Gästen aus Politik, Feuerwehr und Ehrengästen einen Abriss aus 150-
Jahre Feuerwehrgeschichte in Schwinde geben.
Ohne Frage hat sich technisch im Feuerlöschwesen viel getan. Heute greift die Feuerwehr Schwinde/Stove auf Technik und Fahrzeuge zurück, von denen man früher nur träumte. Dies hat die Wehr jedoch nur noch
schlagkräftiger gemacht und sie ist heute ein wichtiger Bestandteil im vorbeugenden und
abwehrenden Brandschutz, der technischen Hilfeleistung und hat einen wichtigen Anteil
an der Jugendarbeit und Dorfgemeinschaft.
Die Feuerwehr ist aus den Ortsteilen Schwinde, Stove und auch Krümse nicht mehr wegzudenken. Das spiegelt sich nicht zu Letzt auch in den Mitgliederzahlen wieder.
In ihren Grußworten bestätigten dies von Bürgermeisterin der Gemeinde Drage Silke
Rocholl-Zube, Gemeindebrandmeister Bernd Block, über Kreisbrandmeister Volker
Bellmann bis zu Samtgemeindebürgermeisterin Kathrin Bockey. Sie alle zeigten sich
beeindruckt von den Leistungen und taten der letzten 150 Jahre.
Eindrucksvoll auch die Vorführung der „Pickelhauben“ aus der Feuerwehr
Südergellersen. Sie gaben mit einer Einsatzübung in authentischen Uniformen und einer
Handspritze von 1902 einen kleinen Einblick in die mühsame Arbeit der
Brandbekämpfung in den Anfangsjahren des Spritzenverbandes Schwinde-Stove.
Mit einem gemeinsamen Essen endete der offizielle Teil dieses beindruckenden
Geburtstages. Jedoch nicht die eigentliche Geburtstagsfeier. 150 Jahre Feuerwehr
wollen gebührend gefeiert werden. Deshalb gab es im Anschluss eine Blaulichtparty,
direkt im Geräthaus mit DJ und allem was dazu gehört.
Bericht: Lutz Wreide, SG-PW Elbmarsch
Bild: Lutz Wreide, SG-PW Elbmarsch