Am Sonntag, den 06. Oktober wurde um 6.07 Uhr die Feuerwehr Bardowick zu einer Alarmierung durch eine Brandmeldeanlage zu einem Entsorgungsbetrieb auf dem Gelände der GfA in Bardowick gerufen.
Vor Ort konnte Bardowicks Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Markus Winkler die Meldung bestätigen und erhöhte das Einsatzstichwort auf ,,Brand 4 – Gebäudebrand’’ (zwei Löschzüge), kurze Zeit später wurde auf Brand 5 (Samtgemeindealarm) nochmals erhöht.
Die zunächst vorgefundene Rauchentwicklung entwickelte sich binnen kürzester Zeit zum Vollbrand der ersten Lagerhalle, Atemschutztrupps mussten den Erstangriff im Inneren der Halle abbrechen. Mit der Nachforderung der Gemeindefeuerwehr Adendorf, einer zweiten Drehleiter aus Lüneburg sowie 4 wasserführende Fahrzeuge aus der Samtgemeindefeuerwehr Scharnebeck wurde das Einsatzpersonal massiv aufgestockt, denn das Feuer griff mittlerweile auch auf die zweite Halle über, auch diese stand nach wenigen Minuten im Vollbrand.
Ziel war es nun, dass direkt angrenzende Verwaltungsgebäude sowie zwei weitere Lagerhallen gefüllt mit gepressten Papierballen zu retten. Hierzu wurde über zwei Drehleitern sowie mehrere B- und C- Rohren eine Riegelstellung aufgebaut. Durch den enormen Bedarf an Löschwasser kamen die vorhandenen Entnahmestellen auf dem Gelände schnell an ihre Grenzen, weitere Löschzüge aus den Samtgemeinden Ostheide und Scharnebeck sowie die Schlauchwagen aus Reinstorf und Soderstorf wurden nachgefordert, um die Wasserversorgung über lange Wegstrecke sowie den Pendelverkehr mit wasserführenden Fahrzeugen aufzubauen.
Hierzu wurde auch die nahegelegene Bundeswasserstraße ,,Ilmenau’’ an der Ortsgrenze von Bardowick genutzt.
Aufgrund der massiven Rauchentwicklung ließ die Einsatzleitung frühzeitig eine Warnung der Bevölkerung durch Warnapps und Rundfunk auslösen. Weiter wurden Fachberater durch THW, Samtgemeinde und Landkreis sowie Versorgungskomponenten vom DRK und ASB angefordert, der Rettungsdienst stellte mit drei Rettungswagen und einem Notarzt die Absicherung der Einsatzkräfte.
Nachdem die massiven Löschangriffe erste Wirkung zeigten, erweiterte die Einsatzleitung ihren Führungsstab zur weiteren Einsatzplanung, um genügend Ressourcen an Mannschaft und Material für einen längeren Einsatz vorrätig zu halten. Weitere Löschzüge aus allen Samtgemeinden des Landkreises Lüneburg sowie ein Löschzug aus der Samtgemeinde Elbmarsch des Landkreises Harburg kamen so bis zum Montagmorgen zum Einsatz.
Auch das THW stockte ihre Kräfte vor Ort mit schwerem Gerät weiter auf. Weitere Bagger und Radlader wurden zudem von externen Unternehmen angefordert, da beide Hallen bereits teilweise eingestürzt waren. Ziel war es nun, dass Brandgut aus den Trümmern der Hallen zu bergen und auf einen eigens angelegten "Ablöschplatz" zu verbringen. Beide Hallen mussten dazu abgerissen werden.
Die eingesetzten Samtgemeinden wurden hierfür ab den späten Nachmittag bis zum Montagmorgen in Wechselschichten eingeteilt, um die Nachlöscharbeiten durchzuführen, gegen 5 Uhr konnte "Feuer aus" gemeldet werden. Die Samtgemeindefeuerwehr Bardowick übernahm am Montagmorgen für die Aufräumarbeiten und zur Kontrolle wieder die Einsatzstelle, diese konnte nach gut 30 Stunden Löscheinsatz am Mittag an Betreiber und Polizei übergeben werden.
Fachleute untersuchen nun die Einsatzstelle, nach ersten Einschätzungen der Polizei könnte ein unsachgemäßer Akku die Brandursache sein, der Schaden geht nach ersten Schätzungen in den Millionenbereich.
Eingesetzt wurden über 830 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienste, THW, Polizei und diverse Fachberater der Behörden. 200 Atemschutzgeräteträger wurden eingesetzt und über 9 Kilometer Schlauchmaterial verlegt. Die Nachbereitung des Einsatzes dürfte noch Tage dauern.
Die Samtgemeindefeuerwehr und Verwaltung der Samtgemeinde Bardowick bedankt sich bei allen eingesetzten Kräften für die hervorragende Unterstützung und die super Zusammenarbeit!
Bericht: Sven Lehmann, Presseteam FF SG Bardowick
Bild: S.Lehmann,R.Krause,C.Schmidt (Presseteam der Einsatzstelle)