Neun tote Wildschweine und ein Totalschaden am Auto sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls im Landkreis Lüneburg zu Wochenbeginn. Der Autofahrer kam mit dem Schrecken davon, als er am Montagmorgen bei Soderstorf in die am Straßenrand laufende Rotte fuhr. Angesichts dieses Unfalls und der bevorstehenden Zeitumstellung appellieren die Jagdbehörde der Kreisverwaltung und die Jägerschaft im Landkreis Lüneburg zu erhöhter Vorsicht auf den Straßen im Kreisgebiet.
In der Nacht auf Sonntag werden in Deutschland und weiten Teilen Europas die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. „Zwischen Oktober und Dezember ist die Gefahr für Wildunfälle besonders hoch. Mit der Zeitumstellung steigt sie noch weiter an, weil sich Fahrten in die Dämmerungszeit verschieben. Autofahrerinnen und -fahrer sollten daher besonders aufmerksam sein und ihr Fahrtempo anpassen“, sagt Kreisjägermeister Hans-Christoph Cohrs. Er empfiehlt eine Geschwindigkeit zwischen 70 und 80 Stundenkilometern, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können.
Wo die Gefahr für Wildwechsel im Kreisgebiet besonders hoch ist, warnen entsprechende Schilder am Straßenrand. Dort ist nach Worten von Cohrs besondere Umsicht geboten: „Auf Straßen durch Waldgebiete bemerkt man Tiere im Seitenraum oft erst spät. Anders sieht es auf freier Fläche aus, wo ein Blick rechts und links der Fahrbahn lohnt, um etwa herannahende Rehe frühzeitiger zu entdecken.“ Dann gelte: Runter vom Gas, bremsen, jedoch in keinem Fall ausweichen, selbst wenn ein Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden ist.
Der Kreisjägermeister weist zudem auf die beginnende Jagdsaison hin. Von Ende Oktober bis Weihnachten sei die Zeit der Treibjagden. Diese fänden auch entlang von Straßen statt, sodass Wild und auch Jagdhunde plötzlich kreuzen können. „Wir schildern alle Treibjagden weiträumig aus. Autofahrer sollten in den Bereichen möglichst nicht schneller als mit 50 Stundenkilometer unterwegs sein.“ Kommt es doch zu einem Wildunfall, ist immer die Polizei zu verständigen, auch wenn das angefahrene Tier noch lebt oder geflüchtet ist.
Bericht: Karsten Schulz, Pressestelle Landkreis Lüneburg
Bild: Pressestelle LK Lüneburg