Berlin – Selbstschutzthemen wie persönliche Vorsorge und Verhaltensmöglichkeiten in Notfallsituationen sollen nachhaltig im Schulalltag verankert werden.
Dafür setzen sich das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) ein. Mit ihrer Kooperation „Sicherheit durch Vorsorge.
Naturgefahren im Fokus“ sind die drei Organisationen vom 8. bis 9. November auf dem Deutschen Schulleitungskongress (DSLK) in Düsseldorf vertreten. Im Gepäck haben die Kooperationspartner gemeinsam entwickelte Unterrichtsmaterialien, die das Thema Bevölkerungsschutz altersgerecht vermitteln.
Diese Materialien stehen Lehrkräften kostenfrei zur Verfügung, damit sie Schülerinnen und Schülern im Alter von sieben bis zwölf Jahren den Umgang mit Naturgefahren wie Hochwasser, Waldbränden oder Erdbeben näherbringen können.
Mut machen für Notfallsituationen
Expertinnen und Experten von BBK, DFV und vfdb vermitteln außerdem in einem Fachvortrag und im persönlichen Gespräch, wie Lehrkräfte junge Menschen nachhaltig und sachgerecht auf den Umgang mit Krisensituationen vorbereiten können.
Im Fokus steht dabei eine altersgerechte Kommunikation, ohne Ängste zu schüren, die darauf setzt, den Kindern und Jugendlichen Lösungen aufzuzeigen. So soll deren Selbstwirksamkeit gestärkt werden.
BBK-Präsident Ralph Tiesler: „Es ist wichtig, bereits Kindern und Jugendlichen die Kompetenzen zu vermitteln, wie man in bestimmten Situationen reagieren kann, um sich selbst schützen zu können. Schulen sind dafür ein idealer Ort.
Unsere altersgerechten Materialien machen Mut und erlauben es Lehrkräften, diese wichtigen und herausfordernden Themen aufzugreifen – ohne aufwändige Vorbereitung und langwierige Weiterbildungen.“
vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner: „Mit unserer Kooperation bündeln wir Wissen und Erfahrung. Beides geben wir gern auch auf dem Schulleitungskongress weiter. Unser gemeinsames großes Netzwerk gibt uns die Möglichkeit, aus einer Hand verbindliche Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen zu können. Damit bieten wir den Lehrkräften eine gute und fundierte Orientierungshilfe.“
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse: „An mehr als 23.000 Standorten in Deutschland sind die Feuerwehren präsent! Unsere Feuerwehrangehörigen stehen bereits jetzt an vielen Orten für Schulen für die Vermittlung von Wissen zum Selbstschutz zur Verfügung.
Die gemeinsam erstellten, fachlich fundierten Materialien bieten den Lehr- und Einsatzkräften vor Ort einen unkomplizierten Zugang zu wichtigen Themen, mit denen die Resilienz der Bevölkerung gesteigert werden kann.“
Blick in die Zukunft: Voll ausgeplante Vertretungsstunden
Den Kooperationspartnern sind die Herausforderungen an Schulen im Hinblick auf Personalnot und volle Lehrpläne sehr bewusst. Aktuell arbeiten BBK, DFV und vfdb deshalb daran, Aktionsstunden für die Klassenstufen 5 bis 10 vorzubereiten, die dann zu besonderen Gelegenheiten oder auch als Vertretungsstunde abgehalten werden können.
So kann beispielsweise eine fertige Unterrichtsstunde zum Thema Stromausfall ohne lange Vorbereitung genutzt werden. Diese Angebote und auch ein interaktives Erlebnisspiel für Schulklassen und andere Jugendgruppen werden 2025 fertiggestellt.
Weitere Informationen
Die bisher erschienenen Materialien sind auf der Website des BBK unter dem Link www.bbk.bund.de/sicherheit-durch-vorsorge veröffentlicht und können dort zur eigenen freien Nutzung heruntergeladen werden.
In die Kooperation bringen die Partner BBK, DFV und vfdb unterschiedliches Knowhow von den fachlichen Selbstschutz-Informationen bis zur nötigen Didaktik ein und nutzen vorhandene Netzwerke.
Über das BBK
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und das zentrale Organisationselement für den Bevölkerungsschutz in Deutschland.
Es wurde am 1. Mai 2004 errichtet und hat seinen Hauptdienstsitz seit Juli 2006 in Bonn-Lengsdorf mit weiteren Standorten in Bonn, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Berlin. Präsident ist seit dem 15. Juni 2022 Ralph Tiesler, Vizepräsident ist seit dem 16. Oktober 2023 Dr. René Funk. An den fünf Standorten beschäftigt die Behörde aktuell rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das BBK ist dafür zuständig, den zivilen Bevölkerungsschutz neben Polizei, Bundeswehr und Nachrichtendiensten als vierte Säule im nationalen Sicherheitssystem zu verankern. Die zentralen Aufgaben sind es, den Schutz für die Bevölkerung für einen Spannungs- oder Verteidigungsfall zu organisieren, Bürgerinnen und Bürger für Vorsorge und Selbstschutz zu sensibilisieren sowie die Zivile Verteidigung auszubauen und das nationale Krisenmanagement zu stärken. Das BBK berät und unterstützt die anderen Bundes- und Landesbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Mehr Informationen finden Sie unter www.bbk.bund.de.
Über den DFV
Rund 1,3 Millionen Angehörige in Freiwilligen, Jugend-, Berufs- und Werkfeuerwehren in bundesweit 30.000 Feuerwachen und Gerätehäusern – damit sind die Feuerwehren eine starke Gemeinschaft und ein verlässlicher Partner für Sicherheit. Die flächendeckende Gefahrenabwehr trägt der dichten Besiedlung Deutschlands Rechnung und bringt den Menschen schnelle Hilfe an jedem Ort. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) bündelt und vertritt die Interessen der Feuerwehrangehörigen und sorgt für fachlichen Austausch. Mehr Informationen finden Sie unter www.feuerwehrverband.de.
Über die vfdb
Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) ist das Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit. Sie setzt sich richtungsweisend mit aktuellen und zukunftsorientierten Sicherheitsfragen auseinander und beteiligt sich an Forschung und Entwicklung. Durch Fachreferate, Adhoc-Arbeitsgruppen sowie die Teilnahme an und Organisation von Fachmessen wie der Interschutz und jährlichen Fachtagungen schafft sie eine internationale Dialogplattform. Die vfdb kooperiert mit zahlreichen Fachverbänden und wirkt an der Normungsarbeit mit. Mehr Informationen finden Sie unter www.vfdb.de.
Bericht: Pressestelle DFV
Bild: DFV