Florian ZuSa

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Feuerwehren üben Rettungsmaßnahmen im alten REWE-Markt in Hitzacker
vor 3 Wochen

Am Donnerstagabend der vergangenen Woche bot sich den Einsatzkräften mehrerer Feuerwehren eine außergewöhnliche Gelegenheit zur realitätsnahen Übung: Im alten REWE-Markt in Hitzacker, der in Kürze abgerissen wird, trainierten rund 50 Einsatzkräfte unter anspruchsvollen Bedingungen die technische Rettung und Gebäudebearbeitung.

Ermöglicht wurde die Übung durch die großzügige Unterstützung von Andreas Krebs, Layoutleiter des REWE-Marktes, sowie Marktleiterin Beatrix Krüger. Beide stellten der Feuerwehr das leerstehende Gebäude für Ausbildungszwecke zur Verfügung. Die Idee dazu hatten die Feuerwehrkameraden Philipp Schlüter und Nico Gäde, die die Übung federführend organisierten. Auf Initiative von Philipp Schlüter wurde frühzeitig der Kontakt zur Marktleitung aufgenommen, sodass die Planung zeitnah starten konnte.

An der großangelegten Übung beteiligten sich die Ortsfeuerwehren Harlingen, Metzingen, Hitzacker, Dannenberg und Wietzetze. Ziel war es, unter möglichst realistischen Bedingungen verschiedene Techniken der Personenrettung und der strukturellen Gebäudebearbeitung zu trainieren. Ein besonderer Fokus lag auf der Anwendung von Spezialwerkzeugen und akkubetriebenen Rettungsgeräten.

Im Verlauf der Übung wurden unter anderem gezielt Wanddurchbrüche durch die Außenwände geschaffen, um eine Personenrettung mittels Schleifkorbtrage zu simulieren. Die Drehleiter der Feuerwehr Hitzacker kam zum Einsatz, um Dachpfannen zu entfernen und Zugangsmöglichkeiten über das Dach zu schaffen. Auch das Flachdach des Marktes wurde mit unterschiedlichen Mitteln geöffnet, um die Einsatzkräfte auf verschiedene Methoden der Dachbelüftung und Zugangsschaffung vorzubereiten.

Ein weiteres Übungselement war die Bearbeitung von Fenstergittern und massiven Hindernissen mit hydraulischem Rettungsgerät sowie akkubetriebenen Geräten der Feuerwehr Dannenberg. Glasflächen, darunter auch schwer zu bearbeitendes Verbundsicherheitsglas, wurden mithilfe der Motorflex durchtrennt und entfernt. Zudem wurde die Rauchabzugsanlage des Gebäudes ausgelöst, um eine realistische Entrauchung zu simulieren.

Ein besonderes Highlight befand sich im Inneren des Gebäudes: Philipp Schlüter und Nico Gäde hatten eine anspruchsvolle Atemschutzstrecke vorbereitet. Dichte Rauchentwicklung, simulierte Explosionen und eingespielte Sounds sorgten für eine äußerst realitätsnahe Belastung der übenden Atemschutztrupps. Die Einsatzkräfte mussten sich unter Nullsicht, akustischer Ablenkung und erschwerten Bedingungen orientieren und Aufgaben bewältigen – eine wertvolle Erfahrung für den Ernstfall.

Zum Einsatz kamen eine Vielzahl von Geräten, darunter hydraulisches Rettungsgerät, Boschhammer, Flex, Motorflex, Rettungssäge, Motorkettensägen, Säbelsäge, Einreißhaken sowie diverse Handwerkzeuge. Auch klassische Einsatzmittel wie Steckleitern, Spineboard und Schleifkorbtrage waren Teil des Übungsszenarios.

Alle Beteiligten zogen ein durchweg positives Fazit. Die Übung bot eine seltene Möglichkeit, an einem realen Objekt unter nahezu einsatzgleichen Bedingungen verschiedene Einsatzszenarien zu trainieren. Die Feuerwehren bedankten sich ausdrücklich bei Andreas Krebs und Beatrix Krüger für die hervorragende Unterstützung und die Bereitstellung des Übungsobjektes.

Text: F.Schulz (Pressesprecher Feuerwehr Elbtalaue)